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FuW-Konferenz: In welche Richtung das Schweizer Private Banking reguliert werden sollte


An der «Vision Bank – Vision Finanzplatz Schweiz» fordert Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär, einen vollen Zugang zum gesamten EU-Markt für Schweizer Privatbanken. Der Ruf des Finanzplatzes sieht er intakt.

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Jonathan ProginLea Fäh

Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär, hat eine klare Vision vom Private-Banking-Platz Schweiz.

Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär, hat eine klare Vision vom Private-Banking-Platz Schweiz.

Bild: Iris Ritter / FuW

«Wir dürfen noch nicht zum Courant normal zurückkehren. Es ist noch viel Arbeit zu tun für uns als Finanzplatz», sagt Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär. Eine neue Art der Zusammenarbeit zwischen den Banken müsse beginnen. Es sei nicht gottgegeben, dass die Schweiz die weltweite Nummer eins im Private Banking bleibe, so Rickenbacher.

Seit September 2019 steht Rickenbacher an der Spitze der grössten Schweizer Privatbank. Am FuW Forum «Vision Bank – Vision Finanzplatz Schweiz» am Donnerstag legt er seine Vorstellung dar, wie die jetzigen Herausforderungen für das Private Banking und für die Schweiz generell zu schaffen seien.

Kunde steht im Mittelpunkt

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Das Private Banking steht und fällt mit reichen Privatkunden. Wenig überraschend geht Rickenbachers Analyse der momentanen Problemfelder vom Blickwinkel des Kunden aus. Für sie zähle zuallererst Sicherheit und Stabilität.

«Die Solidität unseres Geschäftsmodells müssen wir besser kommunizieren.»

Weiter seien auch innovative Ansätze immer wieder gefragt. «Eine Stärke des Schweizer Private Banking ist, dass es sich über die Jahre immer wieder neu erfunden hat», sagt Rickenbacher. Die Schweiz sei hier aber auf dem richtigen Weg, das solle so weitergehen. Auch dafür sei ein fortlaufender Dialog mit anderen inländischen Banken zentral.

«Die Solidität unseres Geschäftsmodells müssen wir besser kommunizieren», so der Chef von Julius Bär. Dies stehe zwar etwas im Widerspruch zur Privatsphäre ihres Geschäfts, aber «diesen Spagat müssen wir schaffen».

Zugang zum gesamten EU-Markt

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Wichtig sei, dass die Schweizer Privatbanken in den Genuss eines vollwertigen Zugangs zum gesamten EU-Markt kommen. Dieser sei mit Deutschland schon möglich, nicht aber mit dem Rest der Europäischen Union. «Das Schweizer Private Banking ist eine Exportbranche», ruft Rickenbacher an der Konferenz in Erinnerung.

«Es braucht einen Brückenschlag zur Politik.»

Für einen erweiterten Zugang seien allerdings die richtigen Rahmenbedingungen nötig. «Es braucht einen Brückenschlag zur Politik, der Bevölkerung, ja der ganzen Schweiz.» Eine strengere Regulierung für Banken sei hingegen nicht notwendig.

Ruf des Finanzplatzes intakt

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Der Finanzplatz müsse, so Rickenbacher, gemeinsam gestärkt werden. Die Bankenwelt sollte nicht darauf reduziert werden, die neue grosse UBS gegen andere kleinere Banken auszuspielen. Vor diesem Hintergrund sei es ein guter Schritt, dass Raiffeisen wieder den Weg zurück in die Bankiervereinigung gefunden habe.

Zum Untergang von Credit Suisse sagte Rickenbacher, dass es die Schweiz geschafft habe, eine Krise à la Lehman Brothers anno 2008 über das Wochenende abzuwenden. Der Ruf des Finanzplatzes sei aus seiner Sicht intakt.

Insgesamt sei der Innovationsdruck in der Branche höher geworden, auch dank jungen Neobanken. Das sei ein gutes Zeichen. «Nur eine dynamische Branche ist eine gute Branche», sagt Rickenbacher.

Lea Fäh schreibt seit Januar 2023 für «Finanz und Wirtschaft» mit Schwerpunkten Finanzindustrie, Banken und Digitalisierung. Ihren journalistischen Einstieg fand sie im Wirtschaftsressort der «NZZ am Sonntag», danach arbeitete sie mehrere Jahre in der Unternehmensberatung. Sie hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft und Recht studiert.Mehr Infos

Jonathan Progin ist seit Dezember 2022 Redaktor der «Finanz und Wirtschaft» und schreibt über die Finanzindustrie im Allgemeinen und Versicherer im Besonderen. Vorher war er bei Polaris, Klein Report und der Zürcher Studierendenzeitung. Er hat Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Datenjournalismus studiert.Mehr Infos

@jprogin

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Author: Kevin Benton

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Name: Kevin Benton

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